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03.07.2013

Kreisweites Glasfasernetz für Internet im Kreis Plön möglich?

Förderbescheid des Landes für eine technische Vorplanung mit Wirtschaftlichkeitsberechnung an Landrätin Stephanie Ladwig übergeben

Die Breitbandinitiative des Kreises Plön zeigt Erfolge: Landrätin Stephanie Ladwig erhielt am 3. Juli im Rahmen einer Sitzung aller Breitbandbeauftragten der Ämter und Städte aus dem Kreis Plön einen Förderbescheid aus den Händen von Hermann-Josef Thoben vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR).
Mit der Fördersumme von  95.500,- € (das Land trägt 75 % der förderfähigen Kosten : 60.200,- €, der Eigenanteil des Kreises  beträgt 20.100,- € plus der gesamten MwSt : 15.200,- €) wird nun bis Ende 2013 eine Machbarkeitsstudie mitsamt einer Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellt, die konkrete Ergebnisse liefern soll, wie ein kreisweites Glasfasernetz realisiert werden kann und was dieses kosten würde. Aufbauend auf diesen Ergebnissen ist dann für 2014 geplant, Strategien für eine Umsetzung zu entwickeln.

„Durch die vom Land geförderten Vorplanungen werden wir sicher wichtige Erkenntnisse gewinnen. Unsere Gemeinden werden damit in die Lage versetzt, eine gemeinsame „Breitbandstrategie“ des Kreises insbesondere im ländlichen Raum entscheidend voran zu bringen,“ schilderte Landrätin Stephanie Ladwig ihre Erwartungen an die Machbarkeitsstudie. „Die Umsetzung von seit dem Jahr 2009 begonnenen Breitbandprojekten in Schleswig-Holstein verlief lange Zeit schleppend – auch weil die Materie komplex ist, die verstärkte Nachfrage nach mehr Bandbreite erst jetzt verstärkt spürbar wirdund sich mittlerweile eine Vielzahl von Anbietern mit unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten auf dem Markt präsentieren. Deshalb haben wir uns für eine Bündelung der teilweise schon vorhandenen Initiativen entschieden, um dieses Zukunftsthema vernetzt voranzutreiben. Wir sind davon überzeugt, dieses Projekt genau zum richtigen Zeitpunkt beschlossen zu haben.“

In den Medien wird verstärkt über die Zukunft des Internets über Glasfaser mit immer neuen Gedankenansätzen und Strategien von vielen Seiten berichtet. Die Gemeinden des Kreises Plön werden sich mit Abschluss der Studie mit einer eigenen Strategie positionieren können, um sich dann, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mit fertigen Plänen und Strukturen am Aufbau des Netzes zu beteiligen.
Die Initiativen im Kreis sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Während die Ämter Selent-Schlesen und Lütjenburg bereits seit 2009 eine eigene Planung betreiben, hat das Amt Probstei erst im Frühjahr eine Studie in Auftrag gegeben. Landrätin Ladwig betonte, dass beide Planungen in die Studie des Kreises einfließen werden. Am Ende solle jedoch eine Gesamtplanung für ein kreisweites Glasfasernetz vorliegen, dass auch die anderen drei ländlich geprägten Ämter Preetz-Land, Amt Großer-Plöner-See und Amt Bokhorst-Wankendorf, die Städte Plön und Preetz sowie den Kieler Rand das Amt Schrevenborn mit einbezieht. 

Bundesweit gibt es bisher nur kleinteilige stadt- oder gemeindebezogene Glasfasernetze. Sie sind immer nur dort entstanden, wo dichte Siedlungsstrukturen kurze Leitungslängen und damit rentable Anschlüsse ermöglichten. So entsteht momentan ein Flickenteppich, der insbesondere den ländlichen Raum unterversorgt zurücklässt. Hier setzt die Strategie des Kreises mit einer kreisweiten Planung an.

Experten sind sich einig, dass schon in wenigen Jahren nur noch die bis zum Verbraucher geführte Glasfaser die Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft erfüllen kann. Auch wenn heute die Mehrheit der Bürger noch über einen befriedigenden Internetanschluss verfügt, so wird dieser schon in naher Zukunft nicht mehr ausreichend sein. Der Internetanschluss über die Kupferleitung hat definitiv seine technischen Grenzen erreicht und auch der neuen Möglichkeit über Funk sind Grenzen gesetzt. Die Glasfaser dagegen wird die Datenautobahn der Zukunft sein.

Bereits heute sind Wohnungen auf dem Lande ohne ausreichenden Internetanschluss nicht mehr zu vermitteln. Auch sind vorhandene Gewerbebetriebe unter Umständen gezwungen, ihren Standort wegen fehlender Bandbreite zu verlassen. Und auch die medizinische Versorgung der überalternden ländlichen Bevölkerung kann zukünftig vermutlich nur noch mit ausreichender Bandbreite zufriedenstellend bewältigt werden.

Seit der Privatisierung der Telekommunikation Mitte der 90-er Jahre liegt der Ausbau der Netze in Händen der Privatwirtschaft. Aber wenn diese aus wirtschaftlichen Gründen ihrem gesetzlich geregelten Erschließungsauftrag nicht nachkommen kann, sind neue Wege gefragt. Für den Kreis Plön steht fest, dass angesichts der geschätzten Ausbaukosten von 60 bis 80 Milliarden Euro für den bundesweiten Glasfaserausbau ein Ausbau im Kreis Plön bis auf weiteres unterbleiben würde.

Mit einer gemeinschaftlich getragenen Strategie und unter Ausnutzung  aller sich bietenden Synergien und der öffentlichen Hand zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ließe sich aus Sicht der beim Kreis Plön eingerichteten Koordinierungsstelle Breitband ein Weg beschreiten, mit dem mittelfristig der Ausbau eines kreisweiten Glasfasernetzes umgesetzt werden würde. Allerdings sei nur über ein kreisweites Projekt sicherzustellen, dass möglichst jeder Haushalt im Kreisgebiet angeschlossen wird.

v.l.n.r.: Hermann-Josef Thoben vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR); Landrätin Stephanie Ladwig; Jens-Peter Baden, Breitbandkoordinator des Kreises Plön

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