Kreis Plön führt digitale Gremienarbeit ein

Mandatsträger des Plöner Kreistags erhalten Zuschuss für digitale Endgeräte

Der Plöner Kreistag führt die digitale Gremienarbeit ein. Das haben die Kreistagsabgeordneten in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Damit erhalten alle Abgeordneten und bürgerlichen Mitglieder, die in mindestens einem Ausschuss des Plöner Kreistags ordentliche Mitglieder sind, die Möglichkeit, künftig über ein digitales Endgerät wie einem Tablet auf alle Sitzungsunterlagen zuzugreifen. „Jeder Berechtigte bekommt einen
50-Prozent-Zuschuss von maximal 300 Euro, um sich ein entsprechendes Gerät kaufen zu können, oder kann ein eigenes, vorhandenes Gerät nutzen“, erklärt Kreispräsident Stefan Leyk. Werner Kalinka, der den Arbeitskreis „Digitaler Kreistag“ geleitet hat, ergänzt: „Dabei gilt der Grundsatz, dass jeder Mandatsträger die Wahlmöglichkeit zwischen digitaler und schriftlicher Übermittlung der Unterlagen und Informationen hat. So gelingt uns ein angemessener Ausgleich zwischen digitaler und bisheriger Gremienarbeit.“ Landrätin Stephanie Ladwig begrüßt den Schritt: „Wenn langfristig ein großer Teil der 56 Kreistagsabgeordneten und 74 bürgerlichen Mitglieder digital arbeitet, werden wir Papier- und Druckkosten sparen. Im ersten Halbjahr 2019 haben wir allein 70.000 Seiten Papier an Unterlagen ausgedruckt und verschickt. Zudem bietet die Sitzungs-App ein modernes Arbeiten mit ständiger Zugriffsmöglichkeit auf alle relevanten Dokumente, natürlich verschlüsselt und datenschutzkonform.“

Insgesamt wird für die Hardware-Anschaffung im Haushaltsjahr 2020 eine Summe von 32.000 Euro bereitgestellt. Die Erweiterung der bestehenden Gremien-Software durch die Anschaffung der passenden App für die digitalen Geräte schlägt neben den einmaligen Anschaffungskosten von rund 7.000 Euro im Bereich der laufenden Kosten jährlich mit rund 2.000 Euro zu Buche. Die Kosten für die bisherige analoge Gremienbüroarbeit mit Papier-, Druck-, Personal- und Portokosten beliefen sich nach Berechnungen des Gremienbüros der Kreisverwaltung Plön für das erste Halbjahr 2019 auf rund 10.000 Euro. Somit kostet die papierbasierte Gremienbüroarbeit für den Plöner Kreistag derzeit rund 20.000 Euro im Jahr.

Die neue Möglichkeit der digitalen Gremienarbeit startet zum 1. Oktober 2019. In einem ersten Schritt bis zum Jahresende können alle Mandatsträger mit eigenen digitalen Endgeräten die neue Gremien-App installieren und bei Bedarf in einer Schulung erklärt bekommen. Sobald die Mittel für die Zuschüsse im Rahmen des Haushalts 2020 zur Verfügung stehen, können berechtigte Mandatsträger ab 1. Januar ihren 50-Prozent-Zuschuss in maximaler Höhe von 300 Euro beantragen. Der Zuschuss wird maximal einmal pro Wahlperiode gewährt und bezieht sich nicht auf Zusatz-Material wie Hüllen oder Eingabehilfen wie Tastaturen. Damit stehen vorerst zwei alternative Formen der Gremienarbeit zur Verfügung. Nach zwei Jahren soll im Jahr 2022 eine Bewertung hierzu stattfinden.