»Check-Up Integration« im Kreis Plön erfolgreich durchgeführt
Landrätin Stephanie Ladwig treibt Intensivierung der Integrationsarbeit voran
Die außergewöhnlichen Anforderungen des Jahres 2015 bei der Versorgung von Geflüchteten haben deutlich gemacht, dass für die nachhaltige Integration von Geflüchteten ein planvolles, kommunales Handeln im Bereich der Integration notwendig ist. Die Firma Höhn Consulting hat dem Kreis Plön angeboten, ehrenamtlich die vorhandenen Prozesse des Kreises zu begleiten und Möglichkeiten der Verbesserung aufzuzeigen. „Einem solchen strukturierten Prozess hätten wir uns sowieso stellen wollen. Deshalb danke ich Thomas Höhn und seiner Firma Höhn Consulting sehr für seine umfassende ehrenamtliche Hilfe. Rund 100 Arbeitstage hat Höhn Consulting investiert, um diesen Prozess zu begleiten“, lobt die Landrätin Stephanie Ladwig. „Aktuelle Erfahrungen zeigen ja, dass sehr viele Behörden, Institutionen und Helfer beteiligt sind, wenn Menschen zu uns fliehen oder zuwandern. Im Rahmen der gesetzlichen Regeln muss es unser Ziel sein, transparent, verlässlich und an den Menschen orientiert Integration für diejenigen zu ermöglichen, die bei uns eine Perspektive haben“, so Landrätin Ladwig weiter.
Das konsolidierte, umfassende Papier „Check-Up Integration im Kreis Plön“ ist nun der greifbare Beleg dafür, wie umfassend der Kreis Plön an seinem Integrationssystem arbeitet. Im Ergebnis liegen konkrete Handlungskonzepte vor, die nicht nur in der Schublade landen, sondern bereits in elf Fällen konkret umgesetzt werden. Ein weiteres Projekt hat der Sozialausschuss des Kreises Plön auf Vorschlag der Verwaltung am 22.11.2017 beschlossen: Ein mobiles Wohnungscoaching für Geflüchtete soll aufgebaut werden. Es soll helfen, nicht nur eine passende Wohnung für Geflüchtete zu finden, sondern Geflüchtete auch systematisch zum Thema Wohnen und Miete zu schulen sowie ihnen in der Nähe ihres neuen Wohnorts auch ein geeignetes Ausbildungs- und Arbeitsverhältnis zu vermitteln. Denn der Check-Up Integration hat unter anderem ergeben, dass Geflüchtete häufig Unterstützung brauchen, um auf dem Wohnungsmarkt erfolgreich zu sein. Gleichzeitig ist eine passgenauere Vermittlung in Arbeit wichtig.
Gestartet ist das Projekt „Check-Up Integration“ im Juli 2016. In zahlreichen Workshops mit rund 30 hauptamtlichen und ehrenamtlichen Expertinnen und Experten wurden im Laufe der Zeit 18 konkrete Handlungskonzepte erarbeitet, die alle auf eine mittelfristige Umsetzbarkeit innerhalb eines Jahres zielen. Unabhängig von den erarbeiteten, wertvollen Maßnahmen war es ein großer Gewinn, dass sich die vielen Akteure im Laufe der Zeit nahe gekommen sind. „So konnte ein wechselhaftes Verständnis füreinander entstehen zwischen Personen, von denen ich meinte, sie hätten sowieso schon viel miteinander gearbeitet“, berichtet Thomas Höhn der Landrätin bei einem Feedback-Gespräch. Integration ist aber ein komplexes Feld. Dank vieler gemeinsamer Sitzungen konnte von einer skeptischen Anfangshaltung eine großartige Zusammenarbeit und Wertschätzung entstehen, die auch in Zukunft bestehen bleiben wird.
Hintergrund:
Das Konzept „Check-Up Integration“ der Firma Höhn Consulting sah es vor, Optimierungspotentiale für die Integrationsarbeit des Kreises zu identifizieren und dazu passende, konkrete Handlungsmaßnahmen zu entwickeln. Nach einer Bestandsaufnahme der Integrationsaktivitäten im jeweiligen kommunalen Umfeld und einer zentralen „Kick-off“ Veranstaltung im September 2016 wurde nachfolgend in Fokusgruppen mit den vielfältigen Akteuren der Integrationsarbeit weitergearbeitet. Gestützt auf eine kreisweite Online-Befragung, den Versand von Fragebögen an die kommunalen Verwaltungen und persönliche Interviews mit Schlüsselpersonen konnten die wichtigsten Problemlagen aus den Handlungsfeldern Wohnen, Sprache, Arbeit, Akzeptanz und Engagement, Teilhabe sowie Koordination ermittelt werden.
In den anschließenden Workshops der Fokusgruppen, die mit rund 30 hauptamtlichen und ehrenamtlichen Experten zu den jeweiligen Handlungsfeldern besetzt waren, wurden in mehreren Phasen Maßnahmen entwickelt, die letztlich im Juni 2017 in 18 konkrete Projektvorschläge bzw. Handlungskonzepte mündeten. Während der Entwicklungsphase dieser 18 Maßnahmen wurden die Zwischenergebnisse mehrfach einem Plenum – besetzt mit lokalen Akteuren und kommunalen Mitarbeitern der Integrationsarbeit aus den Ämtern und Gemeinden – vorgestellt, angepasst und verbessert. So konnte neben der Erarbeitung der wertvollen Arbeitsergebnisse im Rahmen des Projektes auch der lokale Austausch der Akteure untereinander intensiviert werden.
Detaillierte Informationen zu den Handlungsfeldern erhalten Sie bei Michaela Blanck, Koordinatorin zur integrationsorientierten Aufnahme von Flüchtlingen unter michaela.blanck@kreis-ploen.de oder 04522 / 743 – 560.
Thomas Höhn, Geschäftsführer von Höhn Consulting, übergab Landrätin Stephanie Ladwig das umfassende Maßnahmen-Papier „Check-Up Integration für den Kreis Plön“ mit zahlreichen Optimierungsmöglichkeiten der Integrationsarbeit des Kreises.